Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was fressen Alpacas ?
Alpacas ernähren sich von Gras, Heu und etwas Mineralsalz. Sauberes frisches Wasser ist selbstverständlich. Kraftfutter sollen, wenn überhaupt, sehr sparsam eingesetzt werden. Der individuelle Körperzustand soll mindestens einmal pro Woche durch abtasten geprüft werden, speziell bei Zuchtstuten die tragend sind und/oder ein Fohlen haben das säugt und bei Jungtieren unter 1.5 Jahren. Der Wollbehang lässt keine sichere visuelle Einschäzung zu.
Brauchen Alpacas im Winter einen Stall ?
Den Tieren soll stets ein trockenes, zugfreies Pläzchen zur Verfügung stehen. Dies ist auch mit einem einfachen Unterstand zu erreichen. Die Kälte macht den Tieren nichts aus, vorausgesetzt sie wurden nicht zu kurz vor dem Winter geschoren. Minimum sind pro Tier 2 m2 Unterstandsfläche, besser etwas mehr.
Welche Pflege brauchen Alpacas ?
Alpacas werden jedes Jahr geschoren. Bürsten oder Kämmen ist nicht notwendig. Regelmässig ( 4 – 6 mal jährlich) sollen die Zehennägel kontrolliert und, falls nötig, geschnitten werden. Wir empfehlen viertel-jährliche Kotproben, aufgrund derer gezielt entwurmt werden kann. Eine jährliche Impfung mit Pulpyvax-T mindert das Krankheitsrisiko.
Mit welchem Alter soll man Alpacas kaufen ?
Frühestens mit 6 Monaten dürfen Alpacas von ihrer Mutter getrennt werden. Dies ist unserer Ansicht nach auch der beste Zeitpunkt, mit einem Training zu beginnen. Auch erwachsene Tiere leben sich schnell in einer neuen Umgebung oder in einer neuen Herde ein. Falls die Tiere aber im erwachsenen Alter noch sehr scheu und schreckhaft sind, ist es sehr viel schwieriger, ihr Vertrauen zu gewinnen.
Wann sind Alpacas zuchtreif ?
Jungstuten können in der Regel mit ca. 1,5 Jahren zum ersten Mal gedeckt werden, manchmal muss man sich auch länger gedulden. Hengste sind in der Regel zwischen 2 und 3 Jahren erstmals deckfähig.
Was kosten Alpacas ?
Die Preise variieren stark. Junghengste mit groben Fehlern (Zuchtausschluss) werden auch schon mal unter Fr. 1000.- angeboten. Für einen guten Junghengst bezahlt man ca. Fr. 2000.- für Spitzentiere gibt es gegen oben keine Grenze. Jungstuten werden ab ca. Fr. 4500.- gehandelt, gute Zuchtqualität wird teurer. Eine erwachsene, sehr gute Zuchtstute, trächtig und in begehrter Farbe, kann auch mal Fr. 9000.- wert sein.
Wie alt werden Alpacas ?
Bei guter Pflege und Gesundheit sollten unsere Tiere ein Alter von 15 – 20 Jahren oder sogar mehr erreichen.
Wie lange dauert die Trächtigkeit und gibt es auch Zwillinge ?
Die Trächtigkeitsdauer variiert zwischen 320 und 380 Tagen, wobei 350 Tage der Norm entsprechen. Zwillingsgeburten sind extrem selten.
Worin besteht der Nutzen der Alpacahaltung ?
Wir meinen, Alpacas sind in erster Linie Liebhabertiere. Der Wollertrag ist ein Tropfen auf den heissen Stein. Eine Fleischverwertung ist aufgrund der hohen Tierpreise (noch) so gut wie kein Thema. Auch Alpacas eignen sich gut als Wandergefährten, wobei sie aufgrund ihrer geringeren Körpergrösse weniger Gepäck tragen können als ein Lama. Noch immer besteht der Hauptertrag aus dem Verkauf von Zucht- und Hobbytieren. Zunehmend ist die Nutzung von Alpacas zur Landschaftspflege (steile Hänge, Alpen) sowie auch als Therapietiere.
Was ist der Unterschied zwischen Lama und Alpaca ?
Ursprünglich wurden Lamas von den Inkas für den Lastentransport gezüchtet, da Sie kein Rad kannten, deshalb mussten Lamas gross und stark sein und in der Lage einige Kilogramm Lasten zu tragen. Alpacas hingegen wurden und werden zur Fasergewinnung gezüchtet, deshalb sind unsere Alpacas deutlich kleiner aber wolliger als Lamas.
Lama | Alpaca |
---|---|
Stockmass über 100 cm | Stockmass 80 bis 100 cm |
lange, abgerundete Bananenohren | gerade, speerförmige Ohren |
trägt den Schwanz hoch angesetzt | trägt den Schwanz tief |
Es gibt noch Unterschiede im Knochenbau oder in der Zahnbeschaffenheit, die jedoch für einen Laien kaum ersichtlich sind.
Wie erkenne ich an einem Jungtier das «beserk-male-syndrom» ?
Die Tiere dürfen neugierig sein und auf einen zukommen, doch stets sollen sie einen Anstands-Abstand von mindestens 10 cm wahren. Ein Jungtier, dass ohne Scheu seine Nase in unsere Taschen oder Haare steckt, also von sich aus immer wieder Körperkontakt aufnimmt, kann als erwachsenes Tier zum Problem werden. Ein Alpacahengst der als Fohlen stark gestreichelt und verhäschelt wurde, erkennt den Menschen als Artgenossen an und sieht ab der Geschlechtsreife einen Rivalen im Menschen, versucht sich ranghöher zu Positionieren und dies kann zu Verletzungen des Halters, Besuchers oder ähnlichem führen. Leider werden oft solche Tiere als besonders zahm und sehr günstig angepriesen (hoffentlich nur aus Unwissenheit). Hände weg!
Heisst das, dass man Jungtiere, vor allem Hengste, nicht streicheln soll ?
Schon die Jungtiere sollen sich an die menschliche Berührung gewöhnen, aber es soll stets bei einer sachlichen Berührung bleiben. Das heisst: den Rücken abtasten, den Beinen entlang fahren, die Füsse kurz hoch nehmen, in den Mund schauen. Keine Streicheleinheiten. Auch Stuten können anfällig sein für das «beserk-male-syndrom». Ein erfahrener Züchter erkennt schon in den ersten Lebenswochen den auffälligen Charakter eines „Beserkers“ und sollte sich gegenüber diesem Fohlen entsprechend verhalten. Sicherlich förderlich für eine artgerechte Entwicklung ist eine Alpakaherde mit einigen Fohlen, so das jedes Fohlen den Umgang mit verschieden altrigen Artgenossen spielerisch erlernt und so zu einem charakterstarken und ungestresstem Alpaka heranwachsen kann.
Was macht man mit der Wolle ?
In der Schweiz ist die Industrielle Verarbeitung der geringen Menge wegen kein Thema. Es gibt nicht wie bei den Schafen eine offizielle Abnahmestelle. Es gibt verschiedene Möglichkeiten im Inn- und Ausland, die Fasern verarbeiten zu lassen. In jedem Fall muss das Endprodukt wieder zurückgenommen und selber verbraucht oder vermarktet werden. Für findige Köpfe gibt es aber viele Möglichkeiten, die Alpacafasern finanziell interessant zu nutzen.
Mit wie vielen Tieren welchen Geschlechts soll ich beginnen ?
Zuerst stellt sich die Frage, ob man züchten will. Falls nicht, empfiehlt sich die Haltung von zwei oder mehreren männlichen Tieren (Hobbyhengsten). Sie sind viel günstiger als Zuchttiere. Will man züchten , so muss man sich mindestens eine Stute anschaffen. Da man diese Tiere niemals einzeln halten soll und darf, kann man entweder einen Wallach oder eine Stute hinzufügen. Besser keinen Hengst da ein Hengst die Stute dauernd decken möchte, diese aber nach kurzer Zeit tragend ist und somit die Stute dauernd den Hengst zurecht weisen muss. Kauft man sich gleich zu Beginn einen eigenen Deckhengst, so stellt sich schon nach ca. 2 Jahren die Frage, ob man sich nun vom Hengst oder vom Jungtier trennen soll.